Am Freitag wurden ausgewählte Medienvertreter und Blogger von der SBB zu einer friedlichen Diskussion und einem Blick in die Zukunft eingeladen. Andreas Meyer (CEO) und Jeannine Pilloud (Chefin Personalverkehr) starteten die Runde aber zuerst mit einem Blick in die Vergangenheit um auch behobene Probleme aufzuzeigen, wie zum Beispiel das Zonen Chaos, bei welchem Meyer betonte, dass dies sogar dem Zonenspezialisten der SBB zu kompliziert war. Weiterhin wurde das Problem mit den Bussen verbessert und Meyer sagte in diesem Zusammenhang folgendes:
«Im Bereich ZVV hat der Zugbegleiter kein Recht, kulant zu sein.» Kulanz war also höchstens im Nachhinein durch das Inkassobüro möglich.¹
Was mich zudem schockierte, war die Aussage über ein Einnahmenziel von Bussen:
«Je mehr Bussen die SBB im Hoheitsgebiet des Verbundes erhoben, umso weniger musste dieser den SBB für den bestellten Verkehr als Abgeltung bezahlen»¹ Was heute nun alles der Vergangenheit angehören sollte.
Mit dem Blick in die Zukunft erklärte uns Pilloud kurz und bündig, wie man heute das Grundgerüst des Systems neu aufbauen will, um das Angebot zu verbessern und den kommenden SwissPass später ohne grossen Aufwand in das System einpflegt, sollte er dann 2015 das erste GA und Halbtax ersetzten.
Für die Frage,weshalb man nun auf einen SwissPass setzte statt auf das BiBo System (Be in, be out) erklärte Meyer das Ganze anhand der “SBB Connect” App, welche als Feldversuch für das BiBo System benutz wurde. Meyer zeigte dabei auf, das wie im BiBo System die App GPS Daten benutzen würde, welche nicht immer korrekt funktionieren, was man dank App beweisen konnte und später im BiBo System wohl zu falschen Buchungen und einer unzufriedenen Kundschaft geführt hätte.
Nachdem man uns dann auch den SwissPass vorgestellt hat, mit all seinen Funktionen welche man nach und nach einführen möchte (Skipass, Ausstellungen, Rent a Bike/Car oder Event-Tickets) gab es einen kleinen Postenlauf zu Themen wie, die Entwicklung des Billettautomaten und die Zukunft des Billettschalters trotz E-Ticket und SwissPass, welcher uns am Schluss der Tour noch schnell gezeigt wurde, inkl. den Daten, welche das Zugpersonal beim Kontrollieren zu sehen bekommt.
Fazit: Alles oben erwähnte mag toll klingen, tut es ja auch, einen neuen SwissPass mit mehr Möglichkeiten, freundlicherer Kundendienst, kein Chaos mehr mit den Zonen und bessere Kulanz bei Bussen (welche man noch optimieren könnte). Doch der Punkt ist folgender, die SBB zeigt mit diesen Schritten, dass sie bereit für die Zukunft sind und ihre Systeme auch zukunftssicher aufbauen, doch habe ich leider das Gefühl, dass tausend von Pendler im Jahr 2015 noch immer zu genügend, dieser Nerven raubenden Stellwerksstörungen antreffen. Was ich damit sagen will, schüttet doch bitte von eurer 100%-Leistung zuerst 60% in die Optimierung der alten Probleme und die restlichen 40% in die neuen Innovationen. Dann wird die Beziehung, welche wir aktuell führen noch besser als sie schon ist.